Wieso...warum?

Wieso greifen Eltern auf alternative Therapiemethoden zurück?

Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung, die die betreuenden Eltern leicht überfordern kann. Finden sie bei ihrem Arzt nicht das nötige Verständnis für ihre Probleme und Sorgen, oder sind sie mit der eingeschlagenen Therapie nicht einverstanden, so sehen sich die Eltern nach anderen Heilverfahren um. Die Medien berichten immer wieder über neue, erfolgversprechende Präparate, die dann von verzweifelten Eltern ausprobiert werden. Teilweise beobachten die Eltern eine leichte Besserung des Hautzustandes, den sie auf die neue Therapie zurückführen. Der Verlauf von Neurodermitis ist jedoch Schwankungen unterworfen, bei denen der Hautzustand von sich aus mal besser und mal schlechter ist. In vielen Fällen trifft so der Beginn einer alternativen Therapie zufällig mit dem Anfang einer guten Phase zusammen (siehe Abbildung). Wenn zum Zeitpunkt vier eine Therapie beginnt, wird sich der Krankheitsverlauf automatisch verbessern, unabhängig von der verwendeten Therapie. Der Erfolg ist also nicht auf die neuen Präparate zurückzuführen, sondern auf normale Veränderungen im Krankheitsverlauf. Aus diesem Grund sollte die Wirksamkeit einer Behandlung nicht von der Bewertung einer kurzen Krankheitsphase abhängig gemacht werden. Vielen Eltern ist dies nicht bewußt und sie „schwören“ fälschlicherweise auf das neue Verfahren. Wir haben schon einige „Modewellen“ scheinbar sehr wirksamer alternativer Verfahren erlebt, die langfristig alle nicht das hielten, was sie versprachen.