Baden & Duschen

Wie oft darf ich mein Kind baden oder duschen?

Ebenso wie für die Intensität der Hautpflege kann auch für die Häufigkeit des Badens oder Duschens keine generelle Empfehlung gegeben werden. Einerseits können Bäder – vor allem Ölbäder – manchmal den Hautzustand verbessern. Andererseits kann zu häufiger Wasserkontakt die Haut schädigen. Die Wünsche des Kindes sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Manche Kinder lieben das Baden, für andere ist es eine Belastung. Wenn Ihr Kind nicht gerne badet, sollten Sie es auch nicht dazu zwingen, zumal die Bäder keine entscheidende, sondern höchstens eine hilfreiche Maßnahme sind.

Was sollte beim Duschen oder Baden beachtet werden?

Beim Baden oder Duschen sollten Sie folgendes berücksichtigen:

Zu häufiges Baden (mehr als zweimal pro Woche) oder tägliches Duschen sind für die an Neurodermitis erkrankte Haut abträglich, ebenso das Einseifen von Kopf bis Fuß.

Die Wassertemperatur sollte zwischen 26 und 36 Grad Celsius liegen, denn ein zu heißes Bad fördert den Juckreiz. Ein Bad sollte nicht länger als zehn Minuten dauern. Wenn das Kind länger badet, wird der Haut Feuchtigkeit entzogen und der Juckreiz wird stärker. Nach dem Bad die Haut kurz mit lauwarmem oder kaltem Wasser abduschen.

Ölbäder können die Haut pflegen. Geben Sie einen fettenden, nichtschäumenden Ölzusatz ins Badewasser (zum Beispiel Balneum Hermal F®, Hydraplex Ölbad®, Liquidum®, Ölbad Cordes®, Oleatum®, Linola Ölbad®, Badeöl Roche Posay®, Oleobal®). In Absprache mit Ihrem Arzt können Sie auch Badezusätze mit juckreizlindernden Wirkstoffen verwenden.

Auch das „Kleopatra-Bad“ stabilisiert die Haut: Mischen Sie einen Eßlöffel kalt gepreßtes Öl, zum Beispiel Oliven- oder Distelöl, mit einem Viertel Liter Milch und geben Sie dies ins Badewasser.

Verwenden Sie ansonsten nur klares Wasser, ohne Zusätze von Schaum- oder Duschbädern, da sie die Haut austrocknen. Parfü­ mier­ te Badezusätze, zum Beispiel Kiefernöl, können toxische und allergische Nebenwirkungen verursachen. Reinigen Sie die Haut mit milden Waschemulsionen (Syndets, zum Beispiel Seba-med®), die den Säureschutzmantel der Haut nicht zerstören. Achten Sie dabei auf den pH-Wert. Liegt er unter 5,5 so ist das seifenfreie Syndet zu sauer eingestellt, entfettet die Haut und trocknet sie aus. In manchen Fäl­ len wird sie Ihnen Ihr Hautarzt dennoch empfehlen. Derartige Wasch­ emulsionen sind nämlich bei Hautentzündungen, die schon mit Keimen besiedelt sind (sogenannte impetigenisierte Dermatosen) hilfreich.

Anstelle von Waschemulsionen können Sie aber auch fettreiche, natürliche Kernseifen mit einem stabilisierten, also gepuffertem pH-Wert benutzen, zum Beispiel Eubos®, Dermomild® oder Neutro­ ge­ na®.

Wenn Sie eine andere Seife verwenden möchten, achten Sie darauf, daß sie alkalifrei ist, da sie sonst den Säureschutzmantel der Haut angreift.

Bei leichten Hautveränderungen können Sie Teerbäder (zum Beispiel Balnacid®) oder Teerölbäder (zum Beispiel Balneum Hermal® mit Teer) verwenden. Setzen Sie sie aber nicht mehr als zweimal wöchentlich ein, da es möglich ist, daß die Inhaltsstoffe zu Hautreizungen führen können.

Im akuten Stadium der Neurodermitis sollten Sie ein kurzes Duschen dem Baden vorziehen, da beim Baden die Beschwerden möglicherweise verstärkt werden. Manchmal kann aber auch eine Badethera­ pie mit entzündungshemmenden Zusätzen wie Haferstroh-Extrakt oder Weizenkleie, zum Beispiel Silvapin®, den Hautzustand günstig beeinflussen. Ob eine solche Behandlung für die Haut Ihres Kindes ge­ eignet ist, klären Sie am besten mit Ihrem Haut- beziehungsweise Kinderarzt.

Zeigen sich starke Hautveränderungen, ersetzen Sie das Bad generell durch ein kurzes Abduschen, da die Haut ansonsten zusätzlich ge­ reizt wird und sich die Beschwerden verstärken.

Tupfen Sie die Haut nach dem Baden oder Duschen vorsichtig ab, anstatt kräftig zu reiben oder zu rubbeln, oder lassen Sie sie kurz an der Luft trocknen, und behandeln Sie die noch feuchte Haut am ganzen Körper – auch nach einem Ölbad – mit Cremes oder Milch, zum Beispiel Linola-Emulsion®, Seba-med® Emulsion. Das Eincremen der feuchten Haut verhindert den Juckreiz durch Reibung, wirkt kühlend und wird als angenehm empfunden. Wenn hohe Außentemperatu­ ren herrschen, benutzen Sie am besten Pflegeprodukte, die viel Feuch­ tigkeit spenden. Ist die Haut besonders trocken, so verwenden Sie eventuell eine reine Fettsalbe, wie zum Beispiel Unguentum Molle, Eu­ ce­ rin cum aqua, Excipial® Fettsalbe.