Konflikte

Wie reagiert ein an Neurodermitis erkranktes Kind auf familiäre Konflikte?

Kinder reagieren auf Konflikte in der Familie unterschiedlich, die mit Neurodermitis häufig sogar noch stärker, da sie meist sehr sensibel sind. Während bei vielen Kindern als Folge von Konflikten Verhaltensauffälligkeiten auftreten, äußert sich die Belastung bei einem an Neurodermitis erkrankten Kind durch Hautveränderungen. In Zeiten sehr großer Anspannung, beispielsweise wenn die Eltern sich trennen, ist eine Neurodermitis erfahrungsgemäß kaum zu behandeln. Ist ein Familienmitglied zum Beispiel depressiv oder leidet an einer Sucht, so hat auch dies erheblichen Einfluß auf die Krankheit des Kindes. Ebenso verschlimmern Konflikte innerhalb der Familie, die nicht offen ausgetragen werden, Neurodermitis. Das Kind nimmt die Spannungen vage wahr und antwortet darauf mit verstärktem Kratzen. Häufige Streitereien der Eltern wirken sich ebenfalls negativ auf das Hautbild des Kindes aus. Schließlich kann die Erkrankung selbst in der Familie zu Spannungen führen, wenn sich beispielsweise die anderen Kinder oder der Partner zurückgesetzt fühlen.

Wenn es in Ihrer Familie Krisen und Konflikte gibt, versuchen Sie Ihrem Kind die Situation seinem Alter entsprechend zu erklären. Ziehen Sie es jedoch nicht in Konflikte hinein, die von Erwachsenen gelöst werden müssen, wie etwa Partnerschaftsprobleme. Gehen Sie die bestehenden Probleme an, zum Beispiel durch ein gemeinsames Familiengespräch. Können die Schwierigkeiten dadurch nicht gelöst werden, sollten Sie im Interesse aller Beteiligten therapeutische Hilfe und Unterstützung suchen, etwa in Form einer Ehe- oder Familienberatung.

Werden gesunde Kinder dadurch belastet, daß ein Elternteil Neurodermitis hat?

Inzwischen gibt es natürlich auch den umgekehrten Fall, daß nicht das Kind an Neurodermitis erkrankt ist, sondern ein oder sogar beide Elternteile und das Kind keine Atopie aufweist. In solchen Fällen konnten Wissenschaftler der Universitätsklinik Hamburg feststellen, daß diese Kinder sich ähnlich entwickeln wie Kinder von Alkoholikern. Es sollte uns nachdenklich machen, daß die Neurodermitits der Eltern solche Auswirkungen auf das Verhalten des Kindes hat. Wenn Sie an Neurodermitis leiden sollten, suchen Sie deshalb möglichst frühzeitig psychotherapeutische Hilfe, um Fehlentwicklungen in der Erziehung vorzubeugen. Oft sind es nur wenige Beratungsstunden, die Sie in die Lage versetzen, auf andere Weise mit dem Kind umzugehen.