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ND - Ursachen

Die Ursachen für Neurodermitis sind weitgehend ungeklärt. Jedoch weiß man, daß die Erkrankung in vielen Fällen auf eine erbliche Veranlagung (genetische Disposition) zurückzuführen ist, die sich als Neurodermitis, Bronchialasthma oder Heuschnupfen (auch allergische Rhinitis genannt) äußern kann.

Faktoren, die einen Einfluß auf den Ausbruch oder die Entwicklung der Krankheit und ihre Ausprägung haben, sind inzwischen bekannt. Hierzu zählen unter anderem: Licht, Klima, die psychische Verfassung eines Menschen, ebenso Allergien oder Nahrungsmittel. Aber auch das Abwehrsystem des Körpers kann bei der Entstehung von Neurodermitis eine Rolle spielen.

Epidemiologie der Neurodermitis

(Epidemiologie = Wissenschaft von den Erkrankungen in Bezug auf die Bevölkerung. Epidemiologie hat nichts mit "Epidemie" zu tun, ist also nicht auf Infektionskrankheiten begrenzt!)

Neurodermitis, Atopie und Genetik

Neurodermitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen überhaupt - man schätzt, daß ca. 2,5% der Gesamtbevölkerung davon betroffen sind, und unter Schulkindern kann die Verbreitung bis 10% betragen.

Wie bereits erwähnt, gehört Neurodermitis in den Formenkreis der atopischen Erkrankungen, und ist nur eine der möglichen Manifestationen der sog. Atopie. Die Veranlagung zur Atopie wird von den Eltern auf die Kinder vererbt, besonders häufig wohl von der Mutter.

In welchen Ländern kommt Neurodermitis vor?

Neurodermitis ist in allen Ländern und Kontinenten verbreitet, mit "Spitzenwerten" in Neuseeland und im Kaukasus sowie geringerer Häufigkeit in Indien und Thailand.

Vergleichende Studien zur Häufigkeit atopischer Erkrankungen deuten darauf hin, daß diese in den westlichen Industrieländern besonders häufig sind. Einwandererstudien zeigen, daß Personen beispielsweise aus Entwicklungsländern erst dann eine atopische Erkrankung entwickeln, wenn sie in westliche Industriestaaten eingewandert sind. In den ehemaligen sozialistischen Staaten und in den Ländern der sogenannten Dritten Welt kommt das atopische Ekzem weitaus seltener vor als in der westlichen industrialisierten Welt.

Wie häufig ist Neurodermitis in Deutschland?

Verschiedene Studien haben sich in den letzten Jahren damit befaßt, wie häufig die Neurodermitis in Deutschland ist bzw. wie groß die Krankheitsrate ist (Prävalenz=Anzahl der Erkrankten zu einem gegebenen Zeitpunkt relativ zur Gesamtbevölkerung). Dabei kamen verschiedene Methoden zum Einsatz: Untersuchungen von Schulkindern, Befragungen von Eltern, Untersuchungen an jungen Erwachsenen usw.

Unter Schulkindern wurde dabei ein Prävalenz von etwa 10% festgestellt.

Insgesamt haben in Deutschland derzeit rund 4 Millionen Menschen Neurodermitis.

Zunahme der Neurodermitis

Das atopische Ekzem (Neurodermitis) nimmt zu: die Erkrankungsrate hat sich in den westlichen Industrieländern in den letzten Jahrzehnten verdreifacht. Diese Zunahme schreiben Experten vor allem Umweltfaktoren zu. Dazu zählen nicht nur Pollen und Tierhaare, sondern auch die familiäre Umgebung: In höheren sozialen Schichten sind atopische Erkrankungen weiter verbreitet.

Das atopische Ekzem nimmt auch bei Kindern zu: 15 von 100 siebenjährigen Schulkindern leiden daran. Diese Zahlen gehen aus einer nordeuropäischen Studie hervor, die 1996 in Deutschland, Dänemark und Schweden durchgeführt wurde.

Risikofaktoren

Für das atopische Ekzem können Allergene wie Pollen, Tierhaare, die Hausstaubmilbe oder Nahrungsbestandteile eine Rolle spielen. Zu den Risikofaktoren zählen jedoch auch Nikotinkonsum während der Schwangerschaft, Autoabgase sowie soziokulturelle Merkmale.

Besonders häufig kommt das atopische Ekzem in höheren sozialen Schichten, in kleineren Familien (ein oder zwei Kinder), und möglicherweise auch bei Kindern älterer Mütter vor.

Auch kann sich der Fortschritt der modernen Medizin auf das kindliche Immunsystem auswirken: die Kinder machen kaum mehr Infektionskrankheiten durch. Es gibt Hinweise dafür, daß das Fehlen von Infektionserkrankungen das Immunsystem in Richtung Allergie verlagert und so die Zunahme allergischer Erkrankungen fördert.



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