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Hausstaubmilben

Welche Bedeutung hat eine Hausstaubmilbenallergie bei Neurodermitis ?

Die Hausstaubmilbe spielt bei der Neurodermitis eine wichtige Rolle. Sie kann zu Asthma, Neurodermitis oder Heuschnupfen führen. Man geht heute davon aus, daß vier Prozent der Menschen an einer mehr oder weniger schweren Allergie gegen diese Milben leiden. Diese Lebewesen sind so klein, daß man sie nur mit dem Elektronenmikroskop sehen kann. Sie leben von Hautschuppen, Haaren sowie Federn und halten sich besonders gern in einem warmen und feuchten Milieu auf. In einem Gramm Hausstaub leben zirka 10.000 Milben. Der Mensch verliert jeden Tag zirka ein Gramm Hautschuppen, von dem eine Million Milben leben können. Die eigentliche Allergie wirddurch Bestandteile der Kotballen, die durch die Luft wirbeln, ausgelöst, da die Kotballen Milbenallergene enthalten. Diese Allergene können eben nicht nur Asthma auslösen, sondern auch Ekzemreak-tionen, da sie über die Haut wirksam werden. Bei einer Allergietestung (zum Beispiel Prick-Test, siehe Seite 91) kann der Arzt fest stellen, ob eine Allergie gegen eine der in Europa üblichen Haus staubmilben vorhanden ist. Durch unsere energietechnisch hervorragend abgedichteten Häuser kann sich die Milbe natürlich besonders gut vermehren. Gerade im Herbst, wenn wieder geheizt wird, fühlt sich die Milbe in der Wohnung bei 20 bis 22 Grad Celsius und bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent besonders wohl. Um festzustellen, in welcher Menge Hausstaubmilben in der Wohnung vorhanden sind, gibt es in den Apotheken Milbentests (Acarex°-Test) zu kaufen, die Ihnen helfen, die hauptsächlichen Quellen zu finden.

Was kann ich bei Hausstaubmilbenallergie tun ?

Liegt bei Ihrem Kind eine gesicherte Allergie vor, dann sind folgende Maßnahmen notwendig und möglich:

  • Wohnraumsanierung durch Lüftung, Staubentfernung und Reduktion des Staubes

  • Schutz des Schlafbereichs

  • Reduktion der Milben durch milbentötende Substanzen; * Behandlung durch Hyposensibilisierung;

  • Aufenthalt im Höhenklima.

Diese Aktionen wollen wir Ihnen nachfolgend im einzelnen vorstellen.

Wohnraumsanierung durch Lüftung, Staubentfernung und Reduktion des Staubes

Zunächst ist es wichtig, die Lebensbedingungen der Hausstaubmilbe zu erschweren. Dazu ist konsequentes Lüften erforderlich sowie die Vermeidung von Luftbefeuchtern und Klimaanlagen. Es sollte wenig geheizt und der Hausstaub regelmäßig mit einem Staubsauger entfernt werden. Es gibt heute bei allen Firmen Staubsauger zu erwerben, die einen Mikrofilter haben, der für Hausstaubmilben nicht durchlässig ist. Leider sind diese Filter teuer, da sie sehr gut sein müssen. Das Staubsaugen sollte wenn möglich jemand durchführen, der nicht selbst allergisch ist. Außerdem sind Staubfänger (Bücherregale, Teppiche) zumindest im Schlafbereich zu vermeiden. Wischbare Böden sind hier vorzuziehen. Auch zusätzliche Tierhaare durch Haustiere, die ja auch selbst wieder allergieauslösend sein können, sollten vermieden werden (Aquarienfische sind erlaubt!).

Schutz des Schlafbereichs

Spezielle Bettbezüge können helfen, die Hausstaubmilben vom Körper fernzuhalten. Sie werden "Encasings" genannt und sind bei zahlreichen Herstellern erhältlich (Adressen siehe Anhang).* Der Deutsche Neurodermitiker-Bund hat in seiner Ausgabe der Zeitschrift „Hautfreund" 4/97 eine Übersichtstabelle mit allen Encasings veröffentlicht. Dabei hat sich gezeigt, daß nicht unbedingt die teuren auch besonders gut sind, ein Vergleich lohnt sich also. Die Bezüge müssen vor allem einen Allergen-Block darstellen, das heißt, die Poren des Bezugs dürfen Allergene nicht durchlassen. Gleichzeitig muß aber eine Durchlässigkeit für Wasser durch das unbemerkte Schwitzen möglich sein. Die meisten Encasings werden heute nicht mehr aus Latex hergestellt, das ja selbst ein starkes Allergen sein kann. Die Kosten für diese Encasings werden bei allergologisch nachgewiesener Milbenallergie fast immer von den Krankenkassen übernommen!

Früher nahm man an, daß natürliche Bettfedern eine ideale Brutstätte für Hausstaubmilben sind, dies ist jedoch inzwischen umstritten, da auch Kunstfasern offenbar eine gute Brutstätte darstellen!

Reduktion der Milben durch milbentötende Substanzen

Verschiedene milbentötende Substanzen, die als Schaum oder Feuchtpulver angeboten werden, können die Milben für Wochen bis Monate im Zaum halten. Die Substanzen gehören grundsätzlich zu den Insektenvernichtungsmitteln (hier: Benzylbenzoat) und sollten vielleicht nicht ständig angewendet werden, obwohl bisher keine schädlichen Auswirkungen bekannt sind. Die Substanz ist unter dem Namen Acarex® erhätlich; Informationen zu den Wirkungen verschickt der Hersteller Werner & Mertz (Adresse siehe Anhang).

Behandlung durch Hyposensibilisierung

Schließlich ist auch eine Behandlung der Milbenallergie möglich durch die sogenannte „Hyposensibilisierung", bei der dem Allergiker kleinste, kaum meßbare Mengen Milbenallergen mittels Spritzen in den Körper verabreicht werden, um ihn an das Allergen zu gewöhnen. Die Behandlung ist zwar durchaus erfolgversprechend (ein etwa 30prozentiger Erfolg), leider aber durch die wöchentlich einmalige

Injektion aufwendig und auch mit einem geringen Risiko der überschießenden Allergiereaktion behaftet, weshalb der Arzt den Patienten bittet, mindestens 30 Minuten nach der Injektion noch in der Praxis zu bleiben. Das Auftreten einer neuen Allergie, zum Beispiel Heuschnupfen, ist leider auch möglich, weshalb die Behandlung nicht mehr so häufig durchgeführt wird, obwohl ihre Wirksamkeit außer Zweifel steht. Bei Kleinkindern ist auch eine Therapie "sublingual", also durch die Gabe der Substanzen unter die Zunge möglich, die von den Eltern zu Hause durchgeführt werden kann. Dies gilt im übrigen auch für andere derartige Allergiearten, wie zum Beispiel Gräser- oder Tierhaarallergien. Natürlich ist eine allgemeine Therapie, zum Beispiel mit Antihistaminika (siehe Seite 79), auch möglich.

Aufenthalt im Höhenklima

Da die Hausstaubmilbe in einer Höhe ab etwa 1.200 Meter durch die veränderten Luftbedingungen kaum noch Lebenschancen hat, findet man ab etwa 1.500 Meter über Meereshöhe keine Hausstaubmilben mehr. Dies kann insofern genutzt werden, daß Menschen mit eindeutiger Milbenallergie häufiger Aufenthalte in solchen Höhen vornehmen sollten, um dort zumindest von den Auswirkungen der Milbenallergie befreit zu sein. Ein bekannter Kurort hierfür ist Davos (siehe Klinikadressen im Anhang).



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