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Geschwister

Wie reagiert mein Kind auf Geschwister? Wie reagieren Geschwister auf das Kind?

Zwischen Geschwistern kommt es immer wieder zu Spannungen, die als eine ganz normale Geschwisterrivalität* zu bewerten sind. Bei einem Kind mit Neurodermitis können solche Konflikte zu stärkeren Hautreaktionen führen. Entwickelt ein Kind schon von Geburt an beziehungsweise in den ersten Lebensmonaten eine Neurodermitis, kann dies dazu führen, daß es noch mehr im Mittelpunkt der Familie steht als das bei einem gesunden Neugeborenen der Fall ist. Dies kann auf Dauer dazu beitragen, daß es die Neurodermitis als bestimmenden Teil seiner Persönlichkeit versteht und das Gefühl hat, ohne Neurodermitis weniger wert zu sein. Auf der anderen Seite kann es aber auch passieren, daß es unter einen ständigen Leistungsdruck gerät, eine ebenso schöne Haut wie die Geschwister zu bekommen. Achten Sie deshalb von Anfang an darauf, daß die Neurodermitis Ihres Kindes nicht zum dominierenden Thema in der Familie wird. Versuchen Sie, die Gründe für das Verhalten Ihres an Neurodermitis erkrankten Kindes gegenüber seinen Geschwistern zu verstehen, und bieten Sie ihm gegebenenfalls Verhaltensalternativen an.

*Zu dem Thema Geschwister gibt es eine schöne Bilderbuch­ geschichte von Astrid Lindgren: „Ich will auch Geschwister haben.“

Bekommt das an Neurodermitis erkrankte Kind ein Geschwisterchen, kann sich das Kratzen noch verstärken. In dieser Phase sollten Sie überlegen, wie Sie es zum Beispiel mit Hilfe von Partner, Nachbarn, Freunden oder einem Babysitter schaffen können, es gegenüber dem neuen Familienmitglied nicht zu vernachlässigen. Achten Sie aber darauf, daß die Neurodermitis nicht vom Kind in den Mittelpunkt der Familie gerückt wird. Loben Sie seine Fähigkeiten und erkennen Sie insbesondere an, wenn es seinem Alter angemessene Tätigkeiten selbständig durchführt, wie Essen, Aus- und Anziehen, Spielsachen wegräumen oder Fahrradfahren.

Gesunde Geschwister fühlen sich häufig stark zurückgesetzt, wenn das kranke Kind sehr viel Aufmerksamkeit bekommt. Manchmal äußern sie sich darüber mit anklagenden Bemerkungen („Ihr kümmert euch ja sowieso nur um meinen Bruder/ meine Schwester!“), manchmal wagen sie sich aber schon gar nicht mehr, auf ihre Bedürfnisse hinzuweisen und ziehen sich zunehmend zurück. Es kann auch geschehen, daß sie selbst Verhaltensweisen annehmen, die eine vermehrte Beachtung erfordern, zum Beispiel Bettnässen oder nachlassende schulische Leistungen. Einige Kinder entwickeln Schuldgefühle, weil sie gesund sind. Falls Sie den Eindruck haben, Ihr gesundes Kind wird benachteiligt, sollten Sie sich ganz bewußt Zeit nehmen, um ihm Aufmerksamkeit und Zuwendung zu geben, zum Beispiel, indem Sie ganz allein mit ihm etwas unternehmen.



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